23.01.2025
Am 24. März 2015 stürzt in den französischen Alpen der Germanwings-Flug 9525 ab. Alle 150 Passagiere und Crew-Mitglieder kommen ums Leben. Bereits nach 48 Stunden steht für die französische Staatsanwaltschaft fest, dass der Co-Pilot Andreas Lubitz die Maschine gezielt abstürzen ließ.
Die Sky Original Doku-Serie "Germanwings – Was geschah an Bord von Flug 9525?" blickt nun noch einmal akribisch auf das Ereignis und macht deutlich, dass zehn Jahre nach dem Absturz weiter viele Fragen offen sind - so haben Hinterbliebene und Flugunfallexperten Unstimmigkeiten identifiziert, die sie am Narrativ der französischen Behörden zweifeln lassen.
In drei Episoden kommen neben Angehörigen der Opfer und deren Anwalt Elmar Giemulla auch Journalisten und weitere Experten zu Wort. Flugsicherheitsexperte Simon Hradecky wird außerdem bei einer detaillierten Rekonstruktion der letzten Minuten des Flugs begleitet - ab 14. März exklusiv bei Sky.
Als am Morgen des 24. März 2015 eine Maschine der Germanwings auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen abstürzt, ist dies für die Angehörigen der Opfer der Beginn einer Tragödie – etwa für Frank Noack, der bei dem Unglück seine Tochter verliert, für Emine Celik, deren Schwester an Bord ist, oder für Klaus Radner, dessen Tochter, Schwiegersohn und Enkelkind beim Absturz ums Leben kommen. Den Ersthelfern vor Ort bietet sich in den zerklüfteten Berghängen ein Bild des Schreckens. Die Nachricht des Absturzes und vage Mutmaßungen zu dessen Ursache verbreiten sich medial wie ein Lauffeuer.
Offizielle der Airline, die Luftfahrtbehörden, Staatsanwälte und Politiker geben schnell erste Stellungnahmen ab. Und sehr rasch stellt sich allen die Frage, was genau in den letzten Minuten an Bord von Germanwings 9525 geschehen ist.
Nur 48 Stunden nach dem Absturz verkündet der zuständige französische Staatsanwalt im Rahmen einer Pressekonferenz, dass der Co-Pilot Andreas Lubitz den Piloten gegen dessen Willen aus dem Cockpit aussperrte und die Maschine gezielt abstürzen ließ. Der Abschlussbericht der französischen Fluguntersuchungsbehörde BEA bestätigt das offizielle Narrativ der französischen Staatsanwaltschaft, offenbart aber zahlreiche Diskrepanzen zu deren Darstellung der Ereignisse.
Warum wurde Hinweisen auf technische Mängel an der Unglücksmaschine scheinbar nicht nachgegangen? Warum taucht der oft zitierte Satz: "Andreas, mach die verdammte Tür auf" nicht in den Transkripten des Voice Recorders auf? Warum wurden offenbar sämtliche Daten von den Mobiltelefonen und Laptops der Absturzopfer, die an die Angehörigen zurückgegeben wurden, gelöscht? Und warum bestätigt die deutsche Staatsanwaltschaft offiziell, dass sie niemals die Originaldaten des Voice Recorders und Datenschreibers der Absturzmaschine sichten konnten?
Fragen wie diese veranlassen den renommierten Flugsicherheitsexperten Simon Hradecky, sich noch einmal ganz neu mit dem Absturz auseinanderzusetzen und die letzten Minuten des Fluges detailliert zu rekonstruieren. Die technischen Hinweise, auf die er dabei stößt, werfen die Frage auf, was an Bord wirklich passiert sein könnte.
Nur eine neue, auf den offiziellen Daten des Voice Recorders und Datenschreibers basierende Untersuchung, könnte seine Theorie widerlegen oder bestätigen. Diese Daten werden aber bis heute von der französischen Flugsicherheitsbehörde zurückgehalten – obwohl die Angehörigen der Opfer schon lange den Wunsch nach einer Wiederaufnahme der Unfallermittlungen äußern.