25.08.2023
Bis zur Oscar®-Verleihung 2024 ist es zwar noch einige Monate hin, dennoch bereiten sich die Filmschaffenden schon jetzt auf das große Event vor und bringen ihre Filme in Stellung, die bei den 96. Oscars einen der begehrten Awards gewinnen sollen. Und auch in Deutschland wurde nun entschieden, welcher Beitrag ins Rennen um einen Goldjungen in der Kategorie "Bester internationaler Film" gehen soll. Es wird das Drama "Das Lehrerzimmer" von Autor und Regisseur Ilker Çatak mit Leonie Benesch ("Babylon Berlin") in der Hauptrolle, wie German Films, die Auslandsvertretung des Deutschen Films, am 23. August 2023 verkündete.
In "Das Lehrerzimmer" spielt Leonie Benesch die junge, engagierte Sport- und Mathematiklehrerin Carla. Als sie ihren ersten Job an einer Schule antritt, ist so noch voller Idealismus. Doch als ein türkischstämmiger Schüler beschuldigt wird, eine Reihe von Diebstählen verübt zu haben, gerät ihre Karriere und auch ihr Leben aus den Fugen. Sie beschließt, den Vorwürfen auf den Grund zu gehen und installiert im Lehrerzimmer eine Kamera. Bei ihrer Suche nach der Wahrheit gerät sie jedoch zwischen die Fronten und wird von empörten Eltern, rechthaberischen Kollegen und aggressiven Schülern angegriffen.
Inszeniert wurde das Drama von Regisseur Ilker Çatak, der auch zusammen mit Johannes Duncker das Drehbuch schrieb. Neben Benesch spielen in weiteren Rollen Leonard Stettnisch, Eva Löbau, Michael Klammer, Anne-Kathrin Gummich, Kathrin Wehlisch ("Hausen"), Sarah Bauerett ("Wunderschön"), Uygar Tamer ("James Bond 007 - Ein Quantum Trost") und Özgür Karadeniz ("Verpiss dich, Schneewittchen!").
Eine neunköpfige, unabhängige Fachjury entschied, welcher Beitrag für die Oscar-Kategorie "Bester internationaler Film" antreten soll. Das Drama "Das Lehrerzimmer" konnte sich dabei gegen Konkurrenten wie u.a. "Anselm - Das Rauschen der Zeit", "Sisi & Ich", "Wochenendrebellen" und "Roter Himmel" durchsetzen.
"Mit 'Das Lehrerzimmer' nominiert die Jury einen hochaktuellen, universellen Kinofilm, dem man sich nicht entziehen kann", erklärte Jury-Sprecher Torsten Koch von Constantin Film und Mitglied im Bundesverband Deutscher Verleiher. Und fügte hinzu: "Ilker Çatak nimmt den Mikrokosmos Schule als Bühne gesellschaftlicher Erosionsprozesse im postfaktischen Zeitalter. Seine präzise geschriebene Geschichte inszeniert Çatak meisterhaft als Scheitern von Verständigung. Atemberaubend spielt Leonie Benesch eine Idealistin, die beim Versuch, alles richtigzumachen, immer weiter unter Druck gerät."
"Wir sind zutiefst dankbar für diese Chance und freuen uns von Herzen. Gleichzeitig aber sind wir uns der Verantwortung sehr bewusst, den deutschen Film auf der internationalen Bühne zu repräsentieren", reagierten Çatak und Produzent Ingo Fliess auf die Entscheidung.
Im weiteren Verlauf des Oscar-Prozesses wird aus den eingereichten internationalen Filmen eine Shortlist ausgewählt und bekanntgegeben. Daraus werden wiederum die fünf nominierten Filme verkündet, die während der Oscar-Verleihung eine Chance auf den Award bekommen. Die Oscars werden am 10. März 2024 in Los Angeles vergeben.
"Das Lehrerzimmer" feierte seine Premiere bei den Berliner Filmfestspielen im März 2023 und wurde mit fünf Auszeichnungen bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises geehrt, unter anderem erhielt er die Lola in Gold für den besten Film. Außerdem gehört "Das Lehrerzimmer" bei den European Film Awards zu den Nominierten.
In den USA und in Canada soll der Film nun auf einigen Festivals gezeigt werden, unter anderem in Toronto, Haifa, Busan, Gent und Valladolid.