Wie eine zynisch-groteske Variante von "ER": Mit ihrer eigenwilligen Krankenhausserie "Nurse Jackie" hat die US-Serienschmiede Showtime mal wieder einen richtigen Coup gelandet. Kritik und Publikum feiern "Sopranos"-Star Edie Falco als vielschichtige, authentische Anti-Heldin, die vom Leben völlig überfordert ist, trotzdem versucht, ihr Bestes zu geben und das alltägliche Chaos wenigstens mit Humor zu ertragen. Als erste Schauspielerin überhaupt wurde sie nach ihren Emmys als beste Hauptdarstellerin in einer Dramaserie für "Nurse Jackie" auch als beste Hauptdarstellerin einer Comedy-Serie ausgezeichnet. "Nurse Jackie" gelang seinerzeit der beste Serienstart in der Geschichte von Showtime, bevor die Serie auf insgesamt sieben Staffeln verlängert wurde und schließlich bewusst mit einem heiß diskutierten, offenen und kontroversen Finale zu Ende ging.
Jackies (Edie Falco) Geburtstag steht bevor. Doch ist das wirklich ein Grund zu feiern? Zwar hat sich die überforderte Krankenschwester endlich ihre Tablettenabhängigkeit eingestanden, die sie viel zu lange mit ihren chronischen Rückenschmerzen gerechtfertigt hat. Doch wie sie ihren Alltag und ihren Job im New Yorker All-Saints-Krankenhaus clean meistern soll, weiß sie noch nicht. Denn Jackie liebt ihren Job. Trotz des nervenzerrenden Stresses in der Notaufnahme, der endlosen Schichten, der Ungerechtigkeit des Gesundheitssystems, der unverschämten Patienten, fiesen Chefs und inkompetenten Kollegen und Ärzte. Von Letzteren gibt es gleich zwei neue: Dr. Ike Prentiss (Morris Chestnut) hat zuletzt für die Army in Afghanistan Leben gerettet - kann in Sachen Patientenpflege aber noch einiges von Jackie lernen. Und Dr. Carrie Roman (Betty Gilpin) hat ihren Job wohl eher ihren Qualitäten im Bett als denen in der Notaufnahme zu verdanken.
Dazu ist auch noch Jackies Ehe endgültig gescheitert. Ihr Mann Kevin (Dominic Fumusa) verlangt die Scheidung. Und schreckt vor nichts zurück, um sich das Sorgerecht für ihre zwei Kinder zu sichern. Bis sich für Jackie auch noch die Chance auf eine neue Liebe zu ergeben scheint.
Ein ganzes Jahr war Krankenschwester Jackie Peyton (Edie Falco) clean. Bis sie zur Feier ihres Jahrestages wieder eine Tablette eingeschmissen hat. Jackie ist überzeugt, dass sie sich und ihre Sucht im Griff hat. Und muss doch lernen, dass es genau umgekehrt ist. Ihre Suchtberaterin Antoinette (Julie White), eine Maklerin aus den Südstaaten, macht die Dinge auch nicht unbedingt einfacher. Zudem muss Jackie auch noch ihr Leben zwischen Familienalltag und Job meistern: Im Krankenhaus warten der nervige Stress in der Notaufnahme, endlose Schichten, die Ungerechtigkeit des Gesundheitssystems, unverschämte Patienten, fiese Chefs und inkompetente Kollegen und Ärzte. Und privat wollen ihre Patchwork-Familie um Ex-Mann Kevin (Dominic Fumusa), der neuen Freund Frank (Adam Ferrara) und ihre Töchter Fiona und Grace beachtet werden. Zu allem Überfluss kämpft Letztere inzwischen selbst mit einem Drogenproblem.
Es war eine letztlich erwartbare Katastrophe: Krankenschwester Jackie Payton (Edie Falco) konnte ihrer Sucht nicht entkommen. Auf der Flucht wurde sie mit einem Koffer voller Tabletten verhaftet. Jetzt leidet sie nicht nur unter schwersten Entzugserscheinungen, sondern muss auch um das Sorgerecht für ihre Töchter und um ihren Job fürchten. Und den liebt Jackie nach wie vor trotz der Ungerechtigkeit des Gesundheitssystems, der unverschämten Patienten, fiesen Chefs und inkompetenten Kollegen und Ärzten. Doch wie soll Jackie die drohende Kündigung abwenden, wenn sie noch nicht einmal Geld hat, um einen Anwalt zu bezahlen? Jackie hat wegen ihrer Sucht genug Kreativität und kriminelle Energie entwickelt, um dafür unkonventionelle Wege zu kennen. Aber selbst wenn ihre eine Rückkehr gelänge, wird sie im Krankenhaus jetzt einen schweren Stand haben.
