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Im Zuge des Deadline Day, der am 31.1. stattfindet, hat sky.de die Sky Moderatorinnen Jessica Kastrop, Christina Rann und Esther Sedlaczek zum letzten Tag der Transferperiode befragt. Die Sportexpertinnen geben Einschätzungen zum Transfer-Geschehen und plaudern bei interessanten Wechsel-Anekdoten aus dem Nähkästchen.
Frau Kastrop, in der diesjährigen Transferphase hat besonders die Chinese Super League mit spektakulären Zugängen für Aufsehen und Verärgerung gesorgt. Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Transferpolitik in China?
In China funktioniert alles über Planpolitik. Die Regierung hat Fußball nun zur Volksaufgabe auserkoren, in China werden im kommenden Jahr 24.000 Fußballschulen aus dem Boden gestampft, auch der FC Bayern wird eigene Trainingscamps eröffnen. Das staatlich vorgegebene Ziel lautet: An einer WM teilnehmen und sie irgendwann sogar gewinnen. Bei der unglaublichen Masse von Menschen werden sich sicher einige talentierte Jungs finden. Ich sehe die Transferpolitik eigentlich unbedenklich auf der chinesischen Seite, glaube aber, dass der Bundesligist, der als erstes einen chinesischen Profi einsetzt, sicherlich seinen Umsatz signifikant steigern wird. Auch für finanzklamme Zweitligisten übrigens ein aussichtsreiches Geschäftsmodell.
In der vergangenen Transferperiode wechselte bereits der Zenit St. Petersburg-Angreifer Hulk für 55,8 Millionen Euro nach China, nun folgte Chelsea-Akteur Oscar für 60 Millionen. Zuletzt geisterten Gerüchte durchs Internet, Pierre-Emerick Aubameyang soll Shanghai SIPG 150 Millionen wert sein. Sind solche Ablösesummen Ihrer Meinung nach gerechtfertigt oder sehen Sie irgendwo eine Schmerzgrenze?
Hier trifft die alte Mechanik von Angebot und Nachfrage auf das Aufmerksamkeits-Prinzip. Teure Spieler erzeugen einen gigantischen Marketing-Hype, das macht Real Madrid schon seit Jahren erfolgreich vor. Die Summen lassen sich auf einem Wachstumsmarkt wie China sicherlich rechtfertigen, denn der ist noch nicht gewachsen, sondern valide und es gibt noch viele „unentschlossene“ Fans, die sich von diesen Megatransfers anlocken lassen. Diese Stars sollen Stadien füllen und werden dies auch tun. Das Preisschild dient gewissermaßen als Magnet. Man könnte wohl auch von den teuersten fußballerischen Entwicklungshelfern aller Zeiten sprechen.
Angenommen, Sie wären ein aufstrebender Fußballspieler. Wie würden Sie reagieren, wenn Sie ein Angebot aus China bekämen?
Als ernsthaft aufstrebender Spieler wäre China derzeit noch tabu, sportlich gestaltet sich das sicher nicht als Sprungbrett. Aber wer sich auf dem Zenit fühlt oder schon alles erreicht hat und seine Abenteuerlust nochmal entdeckt - warum nicht? Ich persönlich bin immer offen für neue Kulturen und hätte große Lust, einmal eine solche Erfahrung zu machen.