11.03.2024
Es war wieder so weit: In der Nacht vom 10. auf den 11. März 2024 wurden in Hollywood wieder Schauspieler:innen und Filmemacher:innen gefeiert und der wichtigste Preis der Filmbranche, der Oscar, zum 96. Mal vergeben. Der große Favorit "Oppenheimer" konnte sieben Oscars einstreichen, gefolgt von "Poor Things" mit vier. Für den Komödien-Hit des Jahres "Barbie" gab es einen Goldjungen.
Nachdem im vergangenen Jahr die Stars über einen champagnerfarbenen Teppich schritten, ging man dieses Jahr wieder auf das klassische Rot zurück und auch bei den Academy Awards selbst besann man sich wieder auf Altbewährtes. Gastgeber Jimmy Kimmel führte gewohnt souverän und mit viel Humor durch den Abend, der zwar wenige Überraschungen, dafür aber emotionale Momente und viel Kenergy bereithielt.
Nach einem launigen Monolog seitens Kimmel, in dem es auch den einen oder anderen gutgemeinten Seitenhieb gegen so manchen Hollywoodstar gab, ließ es sich der Late-Night-Talker aber nicht nehmen, die Crew, die hinter den Kulissen der Oscar-Verleihung arbeitet, auf die Bühne zu holen, um diejenigen zu feiern, ohne die solche Shows nicht möglich wären.
Dann wurde bereits der erste Oscar für die beste Nebendarstellerin vergeben. Dieses Jahr traten zur Vergabe der Oscars für die Schauspieler:innen allerdings nicht nur die Vorjahressieger:innen auf die Bühne, um die Goldjungen zu vergeben, sondern jeweils fünf Gewinner:innen aus den vergangenen Jahren. Sie hielten jeweils eine kurze Laudatio über die Nominierten und sorgten für die ersten emotionalen Momente.
Der erste Oscar in der Kategorie "Beste Nebendarstellerin" ging an Da'Vine Joy Randolph für "The Holdovers". Es war die erste Nominierung für die 37-Jährige, die von ihren Gefühlen überwältigt wurde.
In Erinnerung an den Flitzer, der 1974 über die Bühne der Academy Awards rannte, stellte sich Jimmy Kimmel die Frage, ob so etwas jetzt wieder passieren könnte. Doch Schauspieler John Cena konnte erst mit viel Überzeugungskraft seitens Kimmel und mithilfe des Umschlags für das "Beste Kostüm" nackt auf die Bühne treten, wo er nochmal betonte: "Kostüme sind so wichtig". Kimmel reichte ihm schließlich ein Stück des Vorhangs, damit Cena auch den Umschlag öffnen konnte.
Den Award für das "Beste Kostüm" heimste "Poor Things" ein sowie die Auszeichnungen für das "Beste Szenenbild" und das "Beste Make-Up und Hairstyling". Mit der Vergabe des Oscars für den "Besten Nebendarsteller" begann schließlich der Oscar-Regen für den Favoriten "Oppenheimer". Robert Downey Jr. erhielt die Statue und hielt dabei vielleicht die coolste Oscar-Rede, in der er auch nicht vergaß, seiner Frau Susan zu danken, der er sein Leben verdankt.
Wie erwartet nahmen auch Cillian Murphy als "Bester Hauptdarsteller" und Christopher Nolan als "Bester Regisseur" die Goldjungen für "Oppenheimer" entgegen. Für Nolan hat es nach acht Nominierungen endlich mit einem Oscar geklappt.
Die oscarnominierten Songs sorgten alle für viel Emotion, doch eine Performance stach heraus. Ryan Gosling, der seinen Song "I'm Just Ken" aus "Barbie" im pinken Glitzeranzug performte, brachte das Dolby Theatre zum Stehen. Selbst Gitarrenlegende Slash ließ es sich nicht nehmen, seinen Teil beizutragen.
Der Oscar für den besten Song ging schließlich auch an "Barbie", allerdings an Billie Eilish und Finneas O'Connell für "What Was I Made For?"
In der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" gewann wieder "Poor Things": Eine völlig überwältigte Emma Stone durfte den Goldjungen – ihren zweiten – entgegennehmen. Ihr Kleid hielt dem Druck nicht mehr stand und der Reißverschluss am Rücken platzte auf. Stone nahm es mit viel Humor und war sich sicher, der wäre schon während der Performance von Ryan Gosling gebrochen.
Der "Beste Film" des Abends wurde von Al Pacino verkündet, wobei Kimmel im Vorfeld noch darum bat, dass man Emma Stones Umschlag zerstören sollte. Schließlich sorgte 2017 genau diese Konstellation – Stone als beste Hauptdarstellerin – dazu, dass Warren Beatty und Faye Dunaway den falschen Gewinnerfilm verkündeten, da sie Emma Stones Umschlag erhielten. Doch dieses Jahr lief alles glatt und "Oppenheimer" heimste seine siebte Trophäe ein.
Bester Film:
"Oppenheimer"
Beste Hauptdarstellerin:
Emma Stone, "Poor Things"
Bester Hauptdarsteller:
Cillian Murphy, "Oppenheimer"
Beste Nebendarstellerin:
Da'Vine Joy Randolph, "The Holdovers"
Bester Nebendarsteller:
Robert Downey Jr., "Oppenheimer"
Beste Regie:
Christopher Nolan, "Oppenheimer"
Bestes Drehbuch:
Justine Triet, Arthur Harari, "Anatomie eines Falls"
Bestes adaptiertes Drehbuch:
Cord Jefferson, "American Fiction"
Bester internationaler Film:
"The Zone of Interest", United Kingdom
Bester Animationsfilm:
"The Boy and the Heron"
Bester Dokumentarfilm:
"20 Days in Mariupol"
Bester Dokumentar-Kurzfilm:
"The Last Repair Shop"
Beste Kamera:
Hoyte van Hoytema, "Oppenheimer"
Bestes Kostüm:
Holly Waddington, "Poor Things"
Bestes Make-Up und Hairstyling:
Nadia Stacey, Mark Coulier, Josh Weston, "Poor Things"
Beste Filmmusik:
Ludwig Göransson, "Oppenheimer"
Bester Filmsong:
"What Was I Made For?" aus "Barbie", Billie Eilish und Finneas O'Connell
Beste visuelle Effekte:
"Godzilla Minus One", Takashi Yamazaki, Kiyoko Shibuya, Masaki Takahashi, Tatsuji Nojima
Bestes Szenenbild:
"Poor Things", James Price, Shona Heath, Zsuzsa Mihalek
Bester Ton:
"The Zone of Interest", Tarn Willers, Johnnie Burn
Bester Schnitt:
"Oppenheimer", Jennifer Lame
Bester Kurzfilm:
"The Wonderful Story of Henry Sugar", Wes Anderson, Steven Rales
Bester animierter Kurzfilm:
"WAR IS OVER! Inspired by the Music of John & Yoko", Dave Mullins, Brad Booker