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Eriks Analyse
Live Fußball: UEFA Champions League
Dienstags-Konferenz I, Ligaphase, 4. Spieltag
Fußball, 135 min.
Di 05.11. | 18:35
Alle Sendetermine
Taktik und/oder Tore – Erik Meijer rechnet mit engen Halbfinals, im Favoriten-Duell und bei den Außenseitern.
In der UEFA Champions League 2017/18 steigen am 24./25. April und 1./2. Mai die Halbfinals. Mit den Bayern als einzigem Bundesligisten, aber mit der vollen Ladung Königsklasse bei Sky: alle Spiele live und in HD, zwei von vier exklusiv und ein Match in UHD.
Hart, aber herzlich – Eriks Analyse
Erik Meijer weiß genau, wovon er spricht: Er kennt den Fußball als Spieler, Trainer und Manager. Erik Meijer weiß auch, wie er sich Gehör verschafft: Er ist gelernter Metzger und gebürtiger Holländer, er analysiert hart, aber herzlich. Und Erik Meijer ist bei Sky in der Regel für Sie da, wenn in der UEFA Champions League der Ball rollt: Im Vorlauf, in der Pause und nach den meisten Live-Übertragungen der Königsklasse erklärt der Analyse-Experte am Touchscreen im „Home of Football“ genau, was wie warum auf dem Rasen passiert ist. Dazu twittert Meijer während der Partien live zu taktischen Hinguckern (#SkyCL bzw. @erikmeijer_) und erlaubt u.a. unter Sky.de/Meijer oder skysport.de in seiner regelmäßigen Kolumne erste Blicke auf die anstehenden Duelle.
Taktik oder Tore?
Die Außenseiter Liverpool und Rom mit der Chance aufs große Endspiel und DAS Duell zwischen der Nummer eins Real Madrid und der Nummer zwei FC Bayern – das sind die Halbfinals der Königsklasse 2018. Ich erwarte für die Hinspiele zwei taktisch geprägte Matches. Aber das dachte ich im Achtel- und Viertelfinale auch, und dann hagelte es Tore. Sehen wir uns die Duelle um die Kiew-Tickets mal genauer an:
FC Liverpool – AS Rom
Die zwei kleineren Teams unter den letzten vier sind viel weiter gekommen, als jeder gedacht hat. Und jetzt wollen beide natürlich ihre einmalige Chance aufs große Finale in Kiew nutzen und werden taktisch alles reinhauen, was sie haben. Das ist bei den Römern vor allem ihre mannschaftliche Geschlossenheit. Ich habe im Achtelfinale gegen Donezk kritisiert, dass ihren vielen 30-plus-Jungs im Hinspiel die Puste in Hälfte zwei ausgegangen ist. Dann haben sie mir im Viertelfinal-Rückspiel gegen Barcelona etwas ganz anderes gezeigt: Sie haben zusammen gefightet bis zum Gehtnichtmehr und sind doppelt verdient weitergekommen.
So wie auch der FC Liverpool gegen Manchester City. Dank seiner Stärken: den fantastischen Stürmern und neu, einer tiptop-stabilen Defensivleistung. Von den fünf Engländern, die gestartet sind, ist also nur der LFC übriggeblieben. Da hatten wir eher mit den beiden Manchesters gerechnet oder dem Sieger der Real-BVB-Gruppe Tottenham. Doch die „Reds“ von Jürgen Klopp haben besonders gegen Peps City demonstriert, dass sie den großen Jungs richtig wehtun können. Auch Madrid oder Bayern. Wenn das nun so klingt, als wäre Liverpool der Favorit gegen Rom, dann sage ich: Nein, niemand sollte Edin Dzeko und seine Kollegen unterschätzen! Niemand! Ich wage es seit Roms 3:0 gegen Barcelona nicht mehr, irgendetwas zu prophezeien.
FC Bayern München – Real Madrid
Die „Königlichen“ aus Madrid oder die „Kinis“ von Bayern – wer erreicht das Finale? Auch hier keine Vorhersage, aber ein paar Gedanken: Real ist zum Angstgegner der Bayern geworden und hat den Vorteil, dass sie zuerst in München antreten können. Sie werden Bayern kommen lassen und auf Fehler lauern. Ich habe jedoch das Gefühl, dass Jupp Heynckes seine Elf genauso einstellen wird. Gegen PSG zu Hause oder im Heimspiel gegen Sevilla hat Heynckes dem Gegner ganz oder zum Teil mehr Ballbesitz zugestanden. Die Bayern legten den Fokus auf Kompaktheit und Effizienz. Und haben Paris geschlagen bzw. sind gegen Sevilla weitergekommen. Ich erinnere mich auch ans Halbfinale 2013 zu Hause gegen Barcelona: 66 % Ballbesitz für Barça, 4:0 Tore für Bayern, Trainer Jupp Heynckes. Noch Fragen? Ich rechne also eher mit einem taktischen Hinspiel, das Visier geht erst im Rückspiel hoch.
Heynckes und die Bayern würden ein 0:0 oder 1:0 gerne mit nach Spanien nehmen. Das wäre gegen die immer noch beste Mannschaft Europas ein super Resultat. Real ist nach zwei CL-Siegen in Folge nicht satt, sondern einfach die Nummer eins. Schauen wir uns ihre Achse an: Keylor Navas im Tor – habt Ihr seine Superparade gegen Gonzalo Higuaín in Madrid gesehen? Sergio Ramos und Raphael Varane – wenn beide Innenverteidiger spielen, wer kommt da vorbei? Toni Kroos und Luka Modric – wer kann Takt und Tempo im Mittelfeld besser bestimmen? Und Cristiano Ronaldo im Sturm – Tore, Tore, Tore, und zwar vor allem in den wichtigen Matches. Kein Fragzeichen! Aber wenn jemand mit den Besten mithalten kann, dann die Bayern. Entscheiden werden Tagesform, Glück, Verletzungspech und eventuell irgendeine Schiedsrichter-Entscheidung. In der Champions League gibt es ja noch keinen Videoreferee. Real und der FCB werden jedenfalls mit viel Respekt voreinander in ihr Duell gehen.
Das deutet ebenso wie beim anderen Halbfinale auf ein taktisch geprägtes Hinspiel hin. Im Achtel- und Viertelfinale galt das allerdings auch und der Tor-Schnitt lautete trotzdem: 3,375 bzw. 3,5. Boah, da gab es geile Partien. Also dürfen wir gespannt sein, in welche Richtung das Pendel diesmal ausschlägt. Und ich freue mich schon auf die Kolumne zu den Rückspielen. Vielleicht verrate ich dann mein Wunsch-Finale und wem ich den Pott am meisten gönne ...
Viel Spaß, mit Taktik und hoffentlich Toren!
Euer Erik