The Wire
Originaltitel: The Wire
Crimeserie, 57 min., ab 16 Jahren
Wieder einmal muss Detective McNulty (Dominic West) miterleben, dass ein Prozess gegen den Drogendealer D'Angelo Barksdale (Larry Gillard Jr.) platzt: Eine Kronzeugin zieht ihre Aussage im letzten Moment aus Angst zurück. Frustriert erzählt der Ermittler Richter Phelan, dass D'Angelo vermutlich nur ein kleiner Fisch in Baltimores Drogenszene ist. Die wird in Wirklichkeit von seinem Onkel Avon Barksdale (Wood Harris) und dessen rechte Hand Stringer Bell (Idris Elba) kontrolliert. Gegen die beiden liegt bei der Polizei jedoch nichts vor. Mit seinen Aussagen macht sich McNulty keine Freunde: Der Richter macht Druck, die Drogenbarone endlich festzunageln. Aber auch D'Angelo hat Ärger am Hals: Weil er mit seinem Prozess zu viel Aufsehen erregt hat, wird er von seiner Gang als Dealer in eine kleine Sozialsiedlung strafversetzt.
Mit "The Wire" hat die HBO, die US-Serienschmiede Nummer 1 ("Die Sopranos", "Sex and The City"), das Seriengenre wieder einmal neu erfunden: Knallhart und präzise zeigt die Serie von Autor und Produzent David Simon, selbst 13 Jahre Polizeireporter in Baltimore, den Kampf zwischen Polizei und Banden in der Ostküstenmetropole. Ohne vorschnell Partei zu ergreifen, lässt er sich Zeit für vielschichtige Storys und seine Charaktere. Das Ergebnis ist ein bedrückender Kommentar zur Lage amerikanischer Großstädte, weit entfernt von simpler Schwarz-Weiß-Malerei. Dabei wird "The Wire" nie ein moralisches Lehrstück, sondern bleibt ein nervenzerrender, packender Krimi. Das liegt nicht zuletzt an herausragenden Charakterdarstellern: Dominic West ("300") als frustrierter Detective McNulty, Clarke Peters als findiger Ermittler und Larry Gilliard Jr. in der Rolle des von Gewissensbissen geplagten Drogenhändlers D'Angelo Barksdale.
Alle Folgen von "The Wire" wurden von der ersten bis zur finalen fünften Staffel, von 2002 bis 2008, im klassischen TV-Format von 4:3 gedreht. So waren sie auch im Fernsehen und in allen DVD-Veröffentlichungen zu sehen. Jetzt zeigt Sky Atlantic HD "The Wire" erstmals in einer in Deutschland bislang unveröffentlichten neuen Fassung: in brillantem HD und im 16:9-Format! "The Wire" wurde zwar komplett auf 35-mm-Filmmaterial gedreht, dann jedoch nur die 4:3-Mitte des Bildes verwendet. In einem aufwendigen Prozess hat man nun Szene für Szene das Material entweder um die Seitenteile erweitert oder behutsam ins Bild gezoomt, wenn etwa rechts und links die Filmcrew zu sehen war. So kann man nun McNulty, Stringer Bell und Omar absolut scharf und in voller Heimkino-Größe auf seinem TV genießen.
"Auch wenn die neue Version von 'The Wire' nicht mehr exakt dem Original entspricht, bin ich zufrieden mit dem Ergebnis", erklärte Serienschöpfer David Simon im Dezember 2014 auf seiner Homepage. Und fügte hinzu: "Es gibt einige Szenen, die im Widescreen-Format und in HD deutlich dazugewinnen." Das Meisterwerk wird jetzt nicht nur erstmals in 16:9, sondern auch erstmals in brillantem HD präsentiert. Für Fans ein Grund, die Serie erneut zu sehen. Und wer "The Wire" noch nicht kennt, bekommt nun eine hochauflösende neue Chance!